Wir brauchen eine "Good Bank"

Verfasst von 
Klaus Lübkewww.veddel.netDie bestehenden Kreditinstitute riefen nach einer Staatlichen "Bad  Bank", bei der sie alle von ihnen erworbenen  "toxischen   Wertpapiere" loswerden können. Zu einem überhöhten Preis wahrscheinlich, und   auf  Kosten der Steuerzahler. Nachdem dieser Plan vorläufig am Widerstand der   Regierung gescheitert ist, sollten wir einen Alternativplan ins Auge fassen:   Die "Good Bank."
  
  Wir brauchen einen Anstoß aus der   Regierung, eine "Bank der Wirtschaft" zu gründen, um gegen die   Liquiditätsprobleme in vielen Unternehmen anzukämpfen. Vorstellbar ist, diese   nach dem Genossenschaftsprinzip arbeiten zu lassen.
Die   Einlagen sollten von liquiden Firmen kommen. Der Bundesverband der Deutschen   Industrie (BDI) könnte nach diesen Vorstellungen eine koordinierende Rolle   spielen. Ziel sollte es sein, die Kreditvergabe an Firmen zu beschleunigen.   Die Kredite der Bank könnten von einem Solidarfonds der Wirtschaft, aber auch   vom Staat verbürgt werden.
Ein gewollter Nebeneffekt dürfte sein,   dass die Kreditinstitute in Zugzwang geraten, den Umfang ihrer Ausleihungen   und die Konditionen zu verbessern. Viele Unternehmen werfen den Banken vor,   Kredite zu restriktiv zu vergeben.
Wenn die Wirtschaft auf   diese Weise alternative Geldquellen hat und nicht nur auf das bestehende   (weitgehend insolvente) Bankensystem 
angewiesen ist, dann steigt der Druck   auf die bestehenden Banken sich endlich zu restrukturieren. Der finanzielle   Druck auf die
Realwirtschaft sinkt und der Druck auf die Politik alle Banken   zu retten wird kleiner.
Voraussetzung ist, dass die Bank   privatwirtschaftlich organisiert ist. Wichtig ist, dass es keinen neuen Kanal   für offene oder 
versteckte Staatshilfen wird, sondern das auch hier nur   Kredite vergeben werden die lebensfähig sind.
Einige Ökonomen   halten wenig von der Gründung einer Wirtschaftsbank unter Mithilfe des   Staates, da es bereits die staatliche Förderbank KfW gibt. So sagte es der   Konjunkturchef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Joachim   Scheide. Der Staat versuche derzeit überall mitzumischen und die Finanzmärkte   total zu überwachen. "Das ist ordnungspolitisch doch sehr   bedenklich."
Doch darum geht es nicht. Es wäre besser eine neue,   unbelastete Bank zu fördern, als weiter Geld in das marode System zu lenken.   Das die bestehenden Banken diese Konkurrenz nicht lieben werden ist klar. Denn schließlich würde es ihnen dann schwerer fallen, die folgen   ihrer Misswirtschaft dem Steuerzahler aufzubürden.
Eintrag vom 24.02.2009